Lontano

Un disque de pure beauté, baigné de cette lumière intrinsèque au mariage piano-violoncelle, porté par un souffle mélodique jamais démenti, mais tout en suggestion. Dans ce deuxième effort collectif, le pianiste français François Couturier et la violoncelliste allemande Anja Lechner (la moitié du Tarkovsky Quartet) se tiennent pile au point de rencontre de leurs parcours respectifs — classique pour Lechner, jazz pour Couturier, notamment connu pour son travail avec Anouar Brahem. Le duo reprend ainsi une composition de ce dernier (Vague — E la nave, moment fort de ce voyage introspectif), de même que de Dutilleux ou de Kancheli. Mais ce sont surtout les espaces d’improvisation autour des œuvres de Couturier (elles-mêmes conçues comme des hommages à Bach, à Silvestrov, à Gurdjeff…) qui font la singularité et la richesse de Lontano. C’est ici tout de beau, même dans les territoires plus déconcertants. Quelque chose de céleste dans ces textures et cette douceur

 

Lontano

Das Miteinander von Anja Lechner und François Couturier lebt von dem Erklimmen gemeinsamer Höhepunkte. Nicht im sportlichen Sinn, sondern rein musikalisch. Ihr Spiel ist gekennzeichnet durch ein ständiges Erproben, ein sich herausfordern, sich suchen und letztendlich finden. So entsteht im Abwägen von Befindlichkeiten und im Experimentieren mit Akzenten ein lyrisches Fest berührender Geschichten. Wobei die wechselnde Distanz zwischen den Solisten, bei aller Nähe, die entscheidende Rolle spielt. Wie schon der Titel ihres neuen Albums „Lontano“ vermuten lässt, findet ein unentwegter Austausch verschiedener Ausgangspunkte statt, als dynamische Quelle farbiger Klangreisen. 
Die Cellistin Anja Lechner und der Pianist François Couturier überbrücken das Gegensätzliche, nehmen den anderen respektvoll wahr, kommunizieren frei und formbewusst und minimieren damit jedweden Kontrast. Das Repertoire, das beide hier erschließen, ist breit gefächert. Es reicht von einem südamerikanischen Zamba, über Miniaturen des Georgiers Giya Kancheli, einer Komposition des Tunesiers Anouar Brahem, bis hin zu eigenen Stücken, die von Johann Sebastian Bach, dem Spanier Frederic Mompou oder dem griechisch-armenischer Komponisten Georges I. Gurdjieff inspiriert sind. Musik als Mittler zwischen den Welten von Jazz und Klassik und Folklore. Sie sind die instrumentalen Eckpfeiler dieser Aufnahme. Zwischen ihnen gibt es spontane und wohlüberlegte Diskurse, explosive und zärtliche Strömungen, Traditionelles und Modernes. Alles klingt wie pure Selbstverständlichkeit und berührend schön.

Anja Lechner & François Couturier 
„Lontano“ 
ECM

Die Nacht

 

 

An dieser Stelle würde der Hinweis auf die schönste Neuerscheinung dieses Herbstes passen, nämlich das Schubert-Album von Anja Lechner und Pablo Márquez, auf dem die beiden Virtuosen mit Cello und Gitarre „Die Nacht“ zelebrieren, Nocturnes, Sonaten, Lieder, von fast schon unwirklicher Schönheit.

Die Nacht

 

 

Anja Lechner und Pablo Márquez erhellen mit Franz Schubert die Nacht.

Eine Platte voller Kostbarkeiten und Überraschungen; für den Tag und die Nacht. Allerdings ist im Umgang mit der Musik auch Vorsicht geboten. Weil bereits das erste Stück sirenenhafte Wirkung hat, ist man geneigt, die Aufnahme, kaum ist sie vorüber, von vorn beginnen zu lassen. Und noch einmal von vorn. Dafür jedoch sind die einzelnen Stücke im Prinzip zu wertvoll und sollten entsprechend behandelt werden. Man sollte sie nicht abnutzen, indem man sie aushört.

Die Cellistin ohne Grenzen